Feb 18 2014

Eine mögliche Krise in China?

Nach den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten in Amerika, Europa und den Schwellenländern droht jetzt auch eine Krise in China. Da dieses Land den größten Beitrag zum globalen Wachstum leistet, könnte es die Weltwirtschaft in die enormen Schwierigkeiten bringen. Das entnimmt man jedenfalls einer Analyse der französischen Großbank Société Générale.

Demnach wird für 2014 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,9 Prozent erwartet. Das wäre ein drastischer Rückgang: 2013 und 2012 waren es noch je 7,7 Prozent, und schon das waren die schlechtesten Werte seit dem Jahr 1999.

Die zuständige China-Expertin Michala Marcussen hat errechnet, dass das Wirtschaftswachstum auf weniger als 5 Prozent fallen kann. Das wäre fatal und eine ausgemachte Krise. Das könnte dem Weltwirtschaftswachstum im ersten Jahr nach dem Schock etwa 1,5 Prozentpunkte kosten und wäre etwa die Hälfte der gesamten Zunahme der internationalen Wirtschaft in einem Jahr!

Besonders hart würde die Krise die Schwellen- und Entwicklungsländer treffen, vor allem wegen ihrer direkten Wirtschaftsbeziehungen zu China, das der größte Investor in der Dritten Welt ist. Gleichzeitig werden die Preise für Rohstoffe fallen, da die Volksrepublik der Haupteinkäufer von denen ist. Und schließlich wären die negativen Auswirkungen an den Finanzmärkten folgenschwer.

Es ist auch bekannt geworden, dass die uneinbringlichen Bankkredite auf das höchste Niveau seit der Finanzkrise 2008 geklettert sind. Dazu kommen Berichte von mehreren Treuhandfonds (Trusts) aus dem Schattenbankenwesen, die vor der Zahlungsunfähigkeit stehen sollen.

Man kann die neuen Kreditdaten auch positiv auswerten, und das tun derzeit die Aktienmärkte. Höhere Neukreditvergaben sind Anzeichen der steigenden Geschäftsaktivitäten, weshalb die Kurse vieler Wertpapiere heute steigen.



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