Aug 13 2014

Ägypten will Suezkanal ausbauen

Die ägyptischen Behörden haben einen Ausbau des Suezkanals angekündigt. Die neue Passage soll den Kanal entlasten. Das vier Milliarden Dollar teure Vorhaben will das nordafrikanische Land alleine stemmen - in Höchstgeschwindigkeit.

Ägypten will in einem riesigen Bauprojekt den Suezkanal erweitern. Geplant ist der Bau einer zweiten, kleineren Wasserstraße parallel zur bereits existierenden Route. Der neue Kanal soll mit einer Länge von 72 Kilometern den 163 Kilometer langen Hauptkanal entlasten. Das sagte ein Mitglied der Suezkanal-Behörde in Anwesenheit des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in der Hafenstadt Ismailia mit.
Demnach soll die Route auf 37 Kilometern eine Erweiterung des bestehenden Kanals zwischen Rotem Meer und Mittelmeer sein. Die restlichen 35 Kilometer werden demnach komplett neu ausgehoben.
Der Bau solle nach Schätzungen vier Milliarden Dollar (knapp drei Milliarden Euro) kosten und in drei Jahren realisiert werden. Ägyptens Präsident wünsche sich sogar eine Fertigstellung binnen eines Jahres, berichtete die Nachrichtenseite Al-Masry al-Youm.
Al-Sisi betonte nun bei der Vorstellung des neuen Bauvorhabens, die Finanzierung solle allein mit ägyptischen Mitteln erfolgen. "Die Ägypter sind sehr sensibel, was ausländische Beteiligungen angeht", zitiert ihn Al-Masry al-Youm. Am Projekt seien 17 Firmen beteiligt, die al-Sisi unter die Aufsicht des ägyptischen Militärs stellt.
Zum hundertsten Geburtstag gibt es Ärger: Der Panamakanal, wichtige Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik, hat Probleme. Baufirmen wollen Hunderte Millionen, Streiks drohen - und ein weiteres Land plant einen eigenen Durchstoß durch den Kontinent.
Erst im vergangenen Jahr hatte der mittlerweile gestürzte Präsident Mohammed Mursi einen Ausbau des Suezkanals vorgestellt. Das Vorhaben geriet jedoch in die Kritik, als Pläne öffentlich wurden, nach denen Katar die Finanzierung federführend übernehmen sollte.
Das Projekt wird - ähnlich wie beim geplanten Bau eines neuen Kanals zwischen Atlantik und Pazifik quer durch Nicaragua - durch weitere Entwicklungsprogramme wie den Bau von Tunneln, Infrastruktur und Tourismuszonen begleitet. Diese Vorhaben stünden auch ausländischen Investoren offen, hieß es.
Insgesamt erwartet die Suezkanal-Behörde eine Millionen neue Arbeitsplätze durch die Bauvorhaben am Kanal. Bereits am Montag hatten die Märkte auf das zu erwartende Megaprojekten spekuliert: Der ägyptische Aktienindex EGX schloss am Montag mit 8918 Punkten - dem höchsten Wert seit sechs Jahren. "Wenn das Projekt Realität wird, wird das viele Wirtschaftssektoren wachsen lassen", sagte Handelskammermitglied Issa Fathy der Staatszeitung Al-Ahram.
Fathy geht von künftigen Einnahmen in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar durch den Kanal aus. Derzeit liefert der Suezkanal Einnahmen von etwa fünf Milliarden Dollar - und ist bereits damit wichtigster Devisen-Lieferant für Ägypten.
Der neue Kanal zwischen Atlantik und Pazifik nimmt Form an: Ein chinesischer Investor plant eine 278 Kilometer lange künstliche Wasserstraße quer durch Nicaragua. Jetzt ist auch der genaue Streckenverlauf klar.
Der vor 145 Jahren eröffnete Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und erspart der internationalen Schifffahrt auf der Route zwischen Nordatlantik und Indischem Ozean so die Umfahrung Afrikas. Er wird zurzeit einspurig befahren.
Luxemburgs Staatsschulden gehen zurück
Die Staatsschulden Luxemburgs sind im ersten Quartal dieses Jahres um 43 Millionen Euro zurückgegangen und erreichten 22,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Gute Nachrichten für den Finanzminister. Die Schulden der öffentlichen Hand sind im ersten Quartal 2014 auf 10,47 Milliarden Euro gesunken. Das geht aus den neuesten Zahlen des europäischen Statistikamtes Eurostat hervor.
Damit geht die Verschuldungsquote – also die Schulden relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) – von 23,1 Prozent im letzten Quartal 2013 auf 22,8 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres zurück. Somit lag die Staatsverschuldung Luxemburgs im ersten Quartal 2014 um 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorquartals und sogar 0,5 Prozent unter dem des ersten Quartals 2013.
Damit gehört das Großherzogtum gemessen an der Wirtschaftsleistung weiterhin zu den Ländern mit der niedrigsten Staatsverschuldung innerhalb der EU. Nur Bulgarien mit 20,3 und Estland mit 10,0 Prozent haben eine geringere Staatsschuldenquote als Luxemburg.
Im Euroraum insgesamt ist die Schuldenquote der öffentlichen Hand im ersten Quartal hingegen wieder gestiegen, nachdem sie in den beiden Vorquartalen jeweils abgenommen hatte. Sie legte von 92,7 Prozent im letzten Quartal 2013 auf 93,9 im ersten Quartal dieses Jahres zu.
Die höchste Staatsverschuldung der Eurozone hat mit 2,14 Billionen Euro Deutschland, was relativ zum BIP 77,3 Prozent entspricht und damit 1,1 Prozentpunkte weniger als noch im letzten Quartal 2014. Grund dafür sind die sprudelnden Steuereinnahmen wegen der guten Wirtschaftslage, vor allem aus Einkommens- und Mehrwertsteuer.
Die höchsten Schulden relativ zum BIP haben Griechenland mit 174,1 Prozent, Italien mit 135,6 und Portugal mit 132,9 Prozent. Die Schuldenquote Griechenlands ging mit 1,0 Prozent leicht zurück, während die Italiens und Portugals deutlich stiegen. Frankreichs schwächelndes Wirtschaftswachstum hat im ersten Quartal dazu geführt, dass die Staatsschulden um 3,2 Prozent auf 96,6 Prozent des BIP gestiegen sind.
Nach den Maastricht-Kriterien dürften die Euro-Länder maximal 60 Prozent Staatsverschuldung haben. Dieses Kriterium erfüllen lediglich Estland, Lettland, Luxemburg und die Slowakei.



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