Jan 13 2015

Russische Großbank braucht Hilfe

Wegen der Rubel-Krise muss die russische Zentralbank erstmals eine Geschäftsbank vor der Pleite retten. Die Trust Bank werde demnächst 30 Milliarden Rubel (433 Millionen Euro) Stützgeld erhalten, teilte die Zentralbank in Moskau mit.


Die Aufsicht über die angeschlagene Bank soll demnach die Agentur für Einlagenversicherung zeitweilig übernehmen, hieß es. Diese Maßnahmen "werden es Trust ermöglichen, den Zahlungsverkehr nahtlos fortzusetzen".
Die Trust Bank steht auf der von der Zentralbank geführten Top-15-Liste der russischen Geschäftsbanken. Sie hat 253 Filialen in etwa 160 Städten. Bekannt geworden ist sie auch durch eine Werbung mit dem Hollywood-Schauspieler Bruce Willis: In dem Video rettet er einer Frau das Leben, während er am Telefon ein Beratungsgespräch führt.
Privatkunden hielten zum 1. Dezember Guthaben in Höhe von 145 Milliarden Rubel (2,1 Milliarden Euro). Die Zentralbank kündigte an, einen Investor zu suchen - das könnte eine der größeren Banken des Landes sein.
Wegen westlicher Sanktionen gegen Russland und sinkender Rohölpreise hat der Rubel seit Jahresbeginn etwa 50 Prozent seines Wertes verloren. Inzwischen erholt sich der Rubel zwar wieder, der Druck auf die russischen Banken ist trotzdem noch groß. Der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen, ist in den vergangenen Tagen stark gestiegen - ein Anzeichen für Nervosität und mangelnde Liquidität. Die Regierung plant, die Branche mit Hilfen in Höhe von insgesamt einer Billion Rubel (13 Milliarden Euro) zu stützen.
Woher die leichte Erholung der Währung kommt? Neben dem leichten Anstieg der Ölpreise - sie spielen für die stark vom Rohöl abhängige russische Wirtschaft eine wichtige Rolle - dürfte ein Angebot aus China den Rubel gestärkt haben. "Wenn Russland Hilfe braucht, werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen", sagte der chinesische..



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