Mar 10 2016

Pro Sieben Sat 1 wird das erste Medienunternehmen im Dax

Der Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 steigt in den Deutschen Aktienindex (Dax) auf. Er übernehme den Platz des Salz- und Düngerherstellers K+S, teilte die Deutsche Börse am Donnerstag mit. Der Wechsel werde zum 21. März wirksam.

Damit wird Pro Sieben Sat 1 das erste Medienunternehmen im Kreis der 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Der Konzern mit Sitz in Unterföhring bei München beschäftigt rund 4800 Mitarbeiter und betreibt neben den Fernsehsendern ProSieben und Sat.1 auch Kabel Eins, Sixx, Sat.1 Gold und ProSieben Maxx.
"Wir sehen den Aufstieg als Würdigung unserer Arbeit der vergangenen Jahre und als Ansporn, unsere diversifizierte Wachstumsstrategie in Zukunft erfolgreich weiter zu verfolgen", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns Thomas Ebeling. Der Konzern steigerte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 13,4 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro und seinen Gewinn um 9,2 Prozent auf 925,5 Millionen Euro.
Es ist die zweite Veränderung im Dax innerhalb von sechs Monaten. Erst im September war die Immobilienfirma Vonovia aufgestiegen. Davor blieb der Dax drei Jahre lang unverändert. Das einzige Mal, dass sich im Aktienindex über einen noch längeren Zeitraum nichts bewegte, war Anfang der 90er Jahre.
Mit ProSieben und Vonovia wird der Dax bunter. Dennoch prägen weiter Industrieunternehmen den Index. Neben BMW, Daimler und Volkswagen gehört Siemens zum Kreis derjenigen, die seit Einführung des Dax am 01. Juli 1988 ununterbrochen Bestandteil sind. Die Zusammensetzung wird regelmäßig überprüft. Kriterien sind etwa der Börsenumsatz und die Marktkapitalisierung.
Mittal will die Kosten weiter senken
Die Schulden sollen um weitere drei Milliarden Dollar gesenkt werden. Mittal fordert von der Europäischen Kommission einen besseren Schutz der europäischen Stahlindustrie.
Der Konzern ArcelorMittal steht vor einer umfangreichen Umbauphase. In vielen Bereichen. Im Finanzbereich geht der Vorstandsvorsitzende Lakshmi Mittal davon aus, dass es gelingen wird, den derzeitigen Schuldenstand von 15,2 Milliarden Dollar auf unter 12 Milliarden Dollar zu drücken. Im Jahre 2008 habe das Unternehmen Schulden in Höhe von 32 Milliarden Dollar gehabt, sagt Mittal im Interview mit der führenden französischen Wirtschaftszeitung Les Echos.
Gelingt es dem Konzern, die Schulden weiter abzubauen, würde das Verhältnis zwischen operativem Ergebnis und Schulden bei 2,2 liegen, sagt er. Das sei dann eine solide finanzielle Struktur. Hinzu käme, dass der Konzern derzeit über liquide Mittel in Höhe von 14 Milliarden Dollar verfüge. Die Zinslast würde mehr und mehr erträglich angesichts niedriger Zinsen einerseits, sinkender Schulden andererseits.
Mittal gibt zu, dass die Finanzmärkte mit der Rentabilität des Unternehmens nicht zufrieden seien. Aber das Unternehmen sei heute stärker, als wenn es zwei eigenständige Unternehmen geblieben wären. Im industriellen Bereich werden die größten organisatorischen Änderungen im Rahmen eines Kostenreduzierungsprogramms zu erwarten sein. Man habe, so Mittal, in Frankreich und in Belgien mit der Schließung von Hochöfen bereits begonnen, Kosten zu reduzieren.
Jetzt gehe es darum, die einzelnen Werke nicht mehr alleine dastehen zu lassen. Man müsse sie vielmehr vernetzen. Die Strategie, so Mittal, lasse sich in drei Begriffen zusammenfassen: Man wolle die Produktivität verbessern. Man wolle den Produkt Mix optimieren und man wolle Cluster schaffen. Er wisse noch nicht, ob es Auswirkungen auf Arbeitsplätze geben werde, aber man werde alles versuchen, um solche Auswirkungen zu vermeiden.
In den USA, so Mittal, habe das Walzwerk in Alabama, das man von ThyssenKrupp gekauft habe, erhebliche Auswirkungen. Es gehöre zu den modernsten in der Welt des Stahls und man sei nun dabei, ArcelorMittal in den USA rund um dieses Walzwerk herum zu organisieren.
Mittal äußerte sich ausführlich zu China. Im Januar 2015 hätten die Chinesen die Tonne Stahl zu einem Preis von 460 Dollar exportiert. In diesem Jahr sei der Preis auf 270 Dollar gefallen. Dieses Niveau beeinträchtige die Preisgestaltung der gesamten europäischen Stahlindustrie. Die Menge überschüssigen Stahls aus China entspräche der europäischen Produktion von zwei Jahren.
Mittal glaubt aber, dass die Chinesen nun ernsthaft begännen, ihre Stahlindustrie zu restrukturieren. Zum einen hätten sie sich Umweltzielen im Pariser Abkommen verpflichtet. Zum anderen hätten sie einen Fonds zum Ausgleich von sozialen Kosten aufgelegt und dann würden die Anti-Dumping-Zölle, die China überall in der Welt zahlen müsste, bereits ihre Effekte zeigen. Außerdem würden sie hohe Verluste haben. Die Gruppierung Cisa, in der die Produzenten vertreten seien, die 60 Prozent der chinesischen Stahlproduktion verantworten, schätzt, dass ihre Mitglieder Verluste in Höhe von zehn Milliarden Dollar verkraften müssten.



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